45. ADAC/RGB Saisonfinale und GOODYEAR Racing days mit „2-bee-faster“

Bildquelle: Andreas Kaul

Rennwochenende am Nürburgring – Als Helfer mit „2-bee-faster“ unterwegs

Die »Legende Nürburgring« – mehr als nur eine Rennstrecke! Im Rahmen des 45. ADAC/RGB Saisonfinale bzw. der GOODYEAR Racing days hatten wir die Gelegenheit, dem Team von „2-bee-faster – engineering“ nicht nur über die Schulter zu schauen, sondern direkt als Mechaniker in das Team integriert zu sein. So wurde die Faszination Motorsport für uns hautnah spürbar.

Hier ein Einblick in unsere Erlebnisse als AMS-Helfer im Team – von der Anreise bis zum letzten Rennen.

**Vorbereitung: Alles muss sitzen**

Bevor es überhaupt losgehen konnte, gab es mehrere Treffen, bei denen wir den Ablauf und die Aufgaben durchgingen. Wer bringt was mit? Was müssen wir noch organisieren? Schließlich darf nichts vergessen werden, wenn man für ein ganzes Rennwochenende vorbereitet sein will. Unsere Packaktion verlief wie geplant und wir konnten uns mitten im Berufsverkehr mit 3h Stau auf den Weg machen. Bis wir merkten, dass die Anhängerkupplung stark knarzte – die Lösung? Labello. Ein bisschen Improvisation gehört eben auch dazu! Nach der 7h langen Fahrt waren wir froh angekommen zu sein.

Bildquelle: Jonah Temmen – framesign

Donnerstag: Aufbau, Trainingslauf und Nordschleife-Touristenfahrten mit dem Passat

Der Donnerstag startete mit der Anmeldung im Welcome Center und der Suche nach einem passenden Platz im Fahrerlager. Bei angenehmen 7 Grad und Nieselwetter bauten wir das Zelt auf. Unser Hauptquartier für die nächsten Tage stand schnell.

Damit hatten wir genügend Zeit für eine Runde über die Nordschleife, bis das Rennfahrzeug ankommt. Da unser AMSis daheim geblieben war, mussten wir auf das zugreifen, was wir hatten: Moritz´ 150 PS starker Passat Diesel auf Winterreifen. Ein Rennwagen im Schafspelz, dem kein Audi TTS, Porsche Cayman oder BMW 1er Tracktool gewachsen war.  Erst das ESP im Karussell bremste uns ein.

Mittags kam dann das Team von „2-bee-faster – engineering“ samt BMW 318ti Cup an. Es folgte der Aufbau und die erste Überprüfung des Autos: Splitter montieren, Reifendruck prüfen, Flüssigkeiten checken – die Vorbereitungen für den ersten Trainingslauf liefen auf Hochtouren. Der Fahrer, Timo, absolvierte dann seinen ersten Stint. Gemeinsam mit Alex, der anderen Hälfte von 2[B]faster, warteten direkt an der Pitlane, um die Reifendrücke zu messen und anzupassen, wenn das Fahrzeug zu uns in die Box kam.
Für Sebastian eine aufregende Erfahrung: „Es war einfach geil, als Student neben den Profis in der Boxengasse zu stehen und dazuzugehören. Motorsport pur!“

Nach dem ersten Stint wechselten wir die Bremsbeläge. Dabei ergab sich eine spannende Diskussion über mögliche Optimierungen der Bremsanlage. Wir konnten auf unsere Erfahrungen mit dem Vereinsfahrzeug zurückgreifen und auch das Wissen von einigen Vereinsmitgliedern einfließen lassen. Danach mussten wir das Kühlwasser auffüllen und das Kühlsystem entlüften, da das Auto während des Stints zu warm wurde.

Im zweiten Stint übernahm der Teamchef Alex das Steuer. Gegen Ende des Stints verweigerte das Auto gelegentlich die Gasannahme. Wir vermuteten ein Problem im Spritsystem, da das Fahrzeug nicht nachgetankt worden war. Um das zu prüfen, sollte das Auto für den Trainingslauf am Samstag vollgetankt werden.

Nach dem ereignisreichen Tag ließen wir den Abend gemütlich bei einer leckeren Bolognese ausklingen, die Alex vorbereitet hatte.

Freitag: Entspannte Schrauberei und gesellige Runden

Da am Freitag kein Training oder Rennen im Rahmen der DMV BMW Challenge stattfand, war der Vormittag deutlich entspannter. Wir hatten viel Zeit, uns um Aufgaben wie den Austausch der Bremsflüssigkeit zu kümmern. Besonders spannend war der Austausch mit einem 318ti-Experten von Cerny Motorsport über unseren Ersatzmotor für AMSis, der für das Akademische aufgebaut wurde aber nicht richtig läuft – hoffentlich können wir das Projekt bald wieder angehen.  Der Tag klang bei geselligen Gesprächen und selbstgemachten Burgern vom Teamchef Alex gemütlich aus. Am Freitag hatten wir genug Zeit zum Schrauben und Motorsportatmosphäre genießen – perfekt.

Samstag: Letzter Trainingslauf vor dem Qualifying

Der Samstag brachte bestes Wetter – fast schon ungewohnt für die Eifel im Herbst! Vormittags unterstützten wir Jonah, dem Videographen von framesign, die Kameras im BMW318ti Cup zu installieren. Interessanter Weise waren wir somit auch in die Dreharbeiten vom neuen 2[B]faster Promotionmovie für die Essen Motor Show eingebunden.
Nach Feedback von unserem Fahrer kümmerten wir uns erneut um die Bremsen. Nach einer weiteren Entlüftung des Bremssystems ging es dann zum freien Training. Am Samstag wurde die Ernsthaftigkeit des Motorsports besonders spürbar. Während der Fahrerbesprechung am Morgen spürte man, dass es nicht mehr nur um Spaß und Rundenzeiten ging wie bei einem Trackday oder Touristenfahrten – es war ein Wettkampf, bei dem um Positionen gefahren wird. Sparkommissare überwachen alles und Regelverstöße werden hier geahndet.

Nebenher konnten wir bei einigen Trainingsläufen und Rennen zuschauen, die parallel stattgefunden haben und durch das Fahrerlager und die Boxen laufen, um bei anderen Teams vorbeizuschauen. Am Samstag hat sich schon eine gewisse Teamdynamik eingespielt.

Bildquelle: Jonah Temmen – framesign

Sonntag: Nebel, Qualifying und packende Rennen

Am Sonntagmorgen erinnerte uns der Nebel wieder daran, dass wir uns in der Eifel befanden – eine Stunde Verzögerung war die Folge. Doch wir nutzten die Zeit effektiv: Sichtprüfung des Fahrzeugs, Warmlaufen des kompletten Antriebstrangs und letzte Setup-Checks. Das Qualifying lief gut und dank der gewonnenen Erkenntnisse passten wir das Fahrzeugsetup weiter an. In Rennen 1 bestätigte sich das optimierte Setup, Timo war zufrieden mit dem Fahrverhalten und trat am späten Nachmittag das 2. Rennen an. Insgesamt war es an dem Tag sehr spannend die Zeiten und die Rennen zu verfolgen, da wir die Tage zuvor mitgewirkt haben und auf ein gutes Ergebnis hofften.

Während wir das Fahrzeug für das zweite Rennen vorbereiteten, begannen wir schon, unser Equipment abzubauen. Nach dem zweiten Rennen ging alles schnell – und wir konnten nach einem erfolgreichen und spannenden Wochenende die Heimreise antreten.

Für uns war das Wochenende am Nürburgring eine super Erfahrung, Motorsport in der Einsteigerklasse live und hautnah zu erleben und wir freuen uns schon auf nächste Saison, wenn es mehr Gelegenheiten gibt mitzukommen und die Meisterschaft zu verfolgen.

Bildquelle: Andreas Kaul