Sportkart: Topkart Shifterkart
Ausgangslage:
Das Kart kam als Schenkung von Gerhard Wiegelmann zur AMS. Ursprünglich mit einem Rotax 124ccm-Motor ausgestattet verfügte es einst über ca. 40 Ps, geschaltet mit einer eigens konstruierten Paddlebox. Leider wurde der Motor durch einen Frostschaden beschädigt, weswegen das Kart lange ungenutzt auf dem Regal stand.
Phase 1: Konzeption Umbau
Nachdem beschlossen wurde, das Kart wieder aktiv ins Vereinsgeschen zu integrieren und es regelmäßig zu nutzen wurde es vom Regal geholt, geputzt und teilweise zerlegt. Der Bestandsmotor wurde zum Zweck der Finanzierung verkauft, ebenso wurde die Bremsanlage hinten entlüftet und vorne demontiert, da diese revidiert werden muss.
Anschließend wurden verschiedene Motorisierungen analysiert, verglichen und schlussendlich Eine weiterverfolgt. Die Wahl fiel auf einen Motor aus dem Pitbike/Dax/Monkeybereich. Diese Motoren sind erschwinglich, liefern für wenkg geld eine hohe Leistung und verfügen über ein Schaltgetriebe. Genauergesagt haben wir einen 140ccm-Yingxang-Motor gewählt – Dieser verfügt über eine halbautomatische Kupplung – somit entfällt der Bedarf nach einem Kupplungspedal und die Handhabung vereinfacht sich.
Phase 2: Umsetzung
Um den Motor an einer passenden Stelle montieren zu können, musste zusätzlich zu den Motoraufnahmen die Hinterachse angepasst werden, da es an Dieser keine Nut für die Ritzel-Passfeder an passender Stelle gab. Eine neue Achse wurde in den Räumlichkeiten des FormulaStudent-Rennteams angepasst, da die Bestandsachse einen leichten Schlag hat.
Phase 3: Testfahrten & weitere Optimierung
Nachdem der neue Motor im Dezember 2024 erstmals in Betfieb genommen wurde, erfolgte die erste Testfahrt Mitte März diesen Jahres. Erstmalig auf einer richtigen Teststrecke konnten wir das Kart im Mai bewegen – und dabei gleich wertvolle Erkenntnisse sammeln. Bis zum nächsten Test in der Woche drauf wurde eine Öl-Catchcan sowie eine bessere Zündspulenhalterung eingebaut – letztere ist nach 2 Stunden beim ersten Test unvermittelter Dinge einfach abgefallen.
Beim 2. Test wurde zudem ein größerer (26mm) Vergaser verbaut, welcher dem Motor nochmal zu spürbar mehr durchzug verhalf. Leider war die serienmäßige Kupplung damit ziemlich schnell überfordert, was dem Test ein jähes Ende bescherte.
Die Konsequenz war der Verbau einer Kupplung von 00Racing aus England, welche über 50% mehr Reibfläche verfügt. Zudem wurde ein Drehzahlmesser sowie eine Ganganzeige montiert. Die Übersetzung wurde ebenfalls vergrößert, da das Kart mit dem großen Vergaser fast ausschließlich im 4. Gang bewegt wurde.
Phase 4: Nutzung im Verein
Nach Abschluss der ersten Testsessions planen wir momentan die Nutzung des Karts im Verein. Vorerst wird sich diese auf Trackdays auf lokalen Verkehrsübungsgeländen/Privatflächen beschränken, zukünftig sind auch Ausfahrten auf Kartbahnen wie Lidolsheim denkbar. Zudem wird das Kart auch optisch noch etwas an AMSis angepasst, da auch ein Einsatz bie Mitglkederwerbungen denkbar ist.
Fazit: Das Kart macht mächtig Laune. Durch die Konfiguration als „Schaltkart-Light“ ist es eine tolle Ergänzung zu Amsis, da hier sportliches Fahren und Schalten mit geringerem Risiko und finanziellem Aufwamd auch für unerfahrene Teilnehmer ermöglicht werden kann. Das Projekt hat außerdem neue Möglichkeiten geschaffen, sich im Verein zu engagieren und zu integrieren. Da es keinen Tüv und (abgesehen vom Einsatz auf offiziellen Kartbahnen) kein technisches Reglement zu beachten gibt, sind Modifikationen und Umbauten schneller, preiswerter und kompromissloser umsetzbar.
Ich persönlich freue mich über die Art und Weise, in welcher das Unterfangen durchgezogen wurde. Vom ersten Gespräch, über den ersten Schraubertag und das erste Anlassen bis zur ersten Fahrt war es stets eine Freude, das Projekt durchzuziehen – und dafür möchte ich allen Beteiligten recht herzlich Danken 🙂
Fahrzeugdaten:
Chassis: Topkart Shifter, 40mm-Hinterachse, MJ2012
Motor: YX140, 140ccm, 14,7Hp, 4Takt, 4Gang-Schaltgetriebe mit semi-manueller Kupplung,
Bremsanlage: Topkart
